Ebersberger Klimaschule setzt auf Müllvermeidung
21.04.2023 | „To stay“ statt „to go“ – „aufheben statt wegwerfen!" war eine Erkenntnis der Umwelt-Projektwoche, die die Grund- und Mittelschule Ebersberg vor den Osterferien durchführte.

Die
Lehrkräfte ließen den Kindern und Jugendlichen viel Spielraum bei der
Erarbeitung von Antworten zu Fragestellungen rund um das Thema Plastik und
Verpackungsmüll. So ging es zum Beispiel in einer Versuchsreihe um die
Beobachtung zur Abbaubarkeit von biologischer Substanzen im Vergleich zu
Kunststoffen. Verrotten Plastikgegenstände in der Erde – wenn ja, in welcher
Zeit?
Zwar ist bekannt, dass Plastikmüll ein Problem darstellt, aber wie groß
ist das Problem wirklich? Eine Karotte und eine PET-Flasche wurden in der Erde
vergraben und die Veränderungen über eine Woche dokumentiert. Erwartungsgemäß
war die Karotte nach einer Woche kaum noch vorhanden, während die PET-Flasche
in unverändertem Zustand von den Schüler*innen wieder ausgegraben wurde. Banal?
Nicht im geringsten!
Bei der Arbeit im Projekt geht es um eigenständigen
Erkenntnisgewinn durch Recherche und natürlich auch um Lösungen, die die Kinder
und Jugendlichen selbst finden. In diesem Fall recherchierten die Schüler*innen
auf der Seite des Abfallwirtschaftsamts München[1],
dass eine PET-Flasche in der Erde bis zu 450 Jahre benötigt, bis sie sich in
Mikroplastikpartikel (ganz kleine Plastikteile) zersetzt hat. Möglicherweise
lösen sich die Kunststoffe letztlich aber nie vollständig auf, auch wenn die
Mikroplastikpartikel immer kleiner werden.
In einem Quiz
rund um Plastik und Einwegverpackungen traten Lehrer und Schüler*innen aller
Jahrgangsstufen gegeneinander an. Gewonnen haben Schüler*innen-Vertretungen der
Klasse 9 – und nicht die Lehrkräfte. In einem Rap skandierten Schüler*innen
einer der Grundschulklassen in fantasievollen Gewändern aus Plastikmüll „Plastik
– steht mir gut". „Wisst Ihr, wieviel Plastik durch den Abrieb von Autoreifen
nach 100.000 km pro Auto durch den Regen in unsere Gewässer gespült wird?"
fragte Angelika Bachmann vom Team Klimabildung der Energieagentur
Ebersberg-München in ihrem abschließenden Vortrag. Die Antwort „12 kg" macht deutlich,
dass die Leidenschaft fürs Autofahren ein großes Kunststoffabfall-Problem mit sich
bringt, das sich bei 67 Millionen zugelassenen Autos auf bundesdeutschen
Straßen entsprechend potenziert[2].
Durch ihr
Lernmaterial „Ressourcen-Plastik-Box" werden die Schüler*innen der Grundschule
das Thema nach den Ferien noch vertiefen. Dann setzen sie sich mit Alternativen
zu Plastikprodukten und den jeweiligen Produkteigenschaften auseinander.
Die Grund-
und Mittelschule Ebersberg ist seit 8 Jahren Mitglied im Netzwerk Klimaschulen
Ebersberg-München und eine der aktivsten Bildungseinrichtungen für die
Energiewende, den Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Mehr
Informationen zur Klimabildung für Schulen im Landkreis Ebersberg finden Sie
hier.