Elektrisch über den Bauhof fahren
01.10.2021 | Rückblick auf das 1. Präsenz-Treffen des Energieeffizienz-Netzwerks im September 2021

Gemeinsam mit der Energieagentur Ebersberg-München wird das
Rosenheimer Institut die Kommunen auf ihrem weiteren Weg begleiten – und damit
ein gewaltiges Potenzial nutzen, wie Dr. Willie Stiehler, Geschäftsführer der
Energieagentur, erklärte: „Die Gemeinden haben sich zum Ziel gesetzt,
mit den geplanten Maßnahmen insgesamt 4.990 MWh pro Jahr Primärenergie
einzusparen. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 1.331 Tonnen CO2. Das hilft der Umwelt, entlastet
nachhaltig die kommunalen Haushalte und ist zugleich ein Vorbild für die
Bürgerinnen und Bürger. Denn die Kommunen beweisen damit, dass Energieeffizienz
und effektiver Klimaschutz auch bei Bestandsbauten möglich sind."
Das Netzwerktreffen zum Ende des ersten Jahres stand zwar auch im
Zeichen einer Zwischenbilanz, den weitaus größeren Teil nahm jedoch der Blick
auf das weitere Energiewendepotenzial in den Gemeinden ein. Konkret ging es bei
diesem Treffen um das Thema Elektromobilität. Den Auftakt machte Dr. Guido
Weißmann von Bayern Innovativ. In seinem Fachvortrag entzauberte er zunächst
ein paar der klassischen Mythen und Vorurteile rund um elektrische Antriebe und
bot dann einen Überblick über die derzeitigen Fördermöglichkeiten, mit denen
die Verkehrswende in den Kommunen erleichtert werden kann.
Im Anschluss berichtete zunächst Johanna Schmidt,
Klimaschutzmanagerin aus Grasbrunn, über die Neuerungen im kommunalen Fuhrpark
und den Ausbau der Ladeinfrastruktur in ihrer Gemeinde. Auf ihren Bericht
folgte Zornedings Klimaschutzmanagerin Elisabeth Buchmann, die das neue
Förderprogramm der Gemeinde zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen und
auf Garagenhöfen vorstellte.
Mit Beginn der Mittagspause verlagerte sich das Geschehen auf den
Bereich außen vor der Turnhalle des ATSV Kirchseeon, wo eine kleine Ausstellung
von elektrisch betriebenen Fahrzeugen und Gerätschaften für den Alltagsbetrieb
der Bauhöfeauf die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen wartete. Denn
klar ist, das machte auch Hans Urban, zweiter Referent des Treffens, in seinem
Vortrag sehr deutlich: Auch an den kommunalen Bauhöfen werden Verkehrs- und
Energiewende nicht vorbeigehen.
Damit der Übergang ohne größere Reibungen funktioniert, wünschte
sich Urban eine größtmögliche Flexibilität bei den Kommunen und ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Nicht jedes Spezialfahrzeug ließe sich durch ein
Elektrofahrzeug ersetzen und auch in der Zukunft würden mit Kraftstoff
betriebene Fahrzeuge in manchen Bereichen notwendig bleiben, wenn auch dann
betrieben durch synthetische statt mittels fossiler Treibstoffe. Für einen
Großteil der Aufgaben auf Bauhöfen oder in der kommunalen Grünpflege können
aber bereits heute geeignete Elektrofahrzeuge angeschafft und genutzt werden.
Das sei ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da er den Einsatz
von Verbrennern auf die absolut notwendigen Arbeiten reduziere, so Urban. Dass das nicht der einzige Vorteil elektrischer Fahrzeuge und
Geräte auf dem Bauhof ist, davon konnten sich die Anwesenden anschließend
selbst überzeugen – unter anderem bei einer Testfahrt mit einem Hoflader.
Geräuscharm und ohne störende Vibrationen zeigte das batteriebetriebene
Gefährt, dass die Zukunft der Mobilität vor allem auch mehr Komfort für
Nutzerinnen und Nutzer bedeutet.
Das nächste Netzwerktreffen findet im Dezember statt. Welches
Thema dort beleuchtet wird, ist noch offen und wird von den Kommunen
entschieden.