Raubbau an den Ressourcen

25.08.2020 | Erdüberlastungstag 2020
Es ist ein beliebtes Argument: Deutschland sei nur für einen Bruchteil der weltweiten CO?-Emissionen verantwortlich, daher sei der deutsche Beitrag zum Klimaschutz auch irrelevant. Wie fragwürdig diese Argumentation ist, wird mit einem Blick auf den Erdüberlastungstag deutlich: Dieser Tag markiert in jedem Jahr den Zeitpunkt an dem die weltweit zur Verfügung stehenden, nachhaltig nutzbaren Ressourcen verbraucht sind.
 
Im Klartext heißt das, dass die Menschheit ab diesem Zeitpunkt einen Raubbau an der Erde und ihren Ressourcen betreibt, der nicht durch Rekultivierung ausgeglichen werden kann. In diesem Jahr lag der berechnete „Earth Overshoot Day" am 22. August. Bis zum Jahresende wird die Menschheit also Ressourcen unwiederbringlich vernichten.
 
Dieses Datum im August ist – so erschreckend es klingt – bereits eine gute Nachricht, denn im Jahr 2019 lag der Zeitpunkt mit dem 29. Juli noch gut drei Wochen früher. Der Grund für diese Verschiebung ist die weltweite Corona-Pandemie, die den Ressourcenverbrauch minimal gezügelt hat.
 
Doch was hat das nun mit Deutschland zu tun? Es gibt Berechnungen, wohin sich der Erdüberlastungstag verlagern würde, wenn die ganze Welt so leben würde wie ein bestimmtes Land. Würden alle Länder auf der Welt mit den Ressourcen so umgehen wie Indonesien, dann wären wir fein raus, läge doch der Erdüberlastungstag dann erst auf dem 18. Dezember.
 
Würden sich hingegen alle Menschen weltweit so verhalten wie wir Deutschen, dann würde der Raubbau an der Erde massiv zunehmen und wir hätten den Erdüberlastungstag bereits am 3. Mai „gefeiert".