Fachtagung Bauen mit Holz - klimagerecht und zukunftsfähig
Fr., 02.02.2018 , 12:30 -17:00 Uhr, Bürgerhaus Garching, Rathausplatz 3, 85748 GarchingBauen mit Holz ist klimagerecht und zukunftsfähig
Mit über 60 Besuchern stieß die Fachtagung „Bauen mit Holz" am vergangenen Freitag im Bürgerhaus in Garching auf eine hohe Resonanz. Die Energieagentur Ebersberg-München hatte in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg, der Waldbesitzervereinigung Ebersberg/München-Ost e.V., dem Bayerischen Zimmerverband und der Zimmerer-Innung München alle interessierten Bürger, aber auch Politiker, Planer, Berater und ausführende Firmen eingeladen, um über die vielfältigen Möglichkeiten und Vorteile des Holzbaus zu informieren. Unterstützt wurde die Tagung von der Vereinigung proHolz Bayern.
In seinem Grußwort stellte Landrat Christoph Göbel einmal mehr die Dringlichkeit für Klimaschutz auf allen Ebenen heraus und unterstrich die hohe ökologische Bedeutung des Werkstoffs Holz in Zeiten der Klimaerwärmung. Derzeit werden in Bayern durch nachhaltige Forstwirtschaft und stoffliche Nutzung von Holz ein Drittel der CO2-Emissionen kompensiert. Dies zeigt eindrucksvoll das hohe CO2-Vermeidungspotenzial des Holzbaus – bei zugleich unvergleichbar niedrigen CO2-Vermeidungskosten.
Dass der Landkreis München bereits gute Erfahrungen mit Gebäuden in Holzbauweise hat, stellte Christian Dauer Referatsleiter Hochbau, in seinem Einführungsvortrag unter Beweis. Das Naturerlebniszentrum Pullach, die energetische Sanierung der Berufsschule München-Land bis zu Unterkunftsgebäuden für Asylbewerber sind beeindruckende Beispiele für die architektonischen Möglichkeiten und vielfältigen Vorteile des Bauens mit Holz.
Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Georg Kasberger vom AELF Ebersberg stand Holz als regionaler Baustoff. Er rechnete vor, dass allein mit dem Stammholzpotenzial der Mitglieder der Waldbesitzervereinigung Ebersberg/München-Ost 500 bis 750 Holzhäuser pro Jahr errichtet werden könnten. „Vom Waldbau bis zum fertigen Holzgebäude - hier liegt ein großes Potenzial für die lokale Wertschöpfung im ländlichen Raum!", so Kasberger in seinem Plädoyer für Holz als regionalem und klimafreundlichen Baustoff.
„Holz kann’s – in allen Bereichen des Bauens"
Nicht nur umfassend informieren, sondern darüber hinaus für den Holzbau zu begeistern war das erklärte Ziel der Veranstaltung. Darauf zielten die bereits umgesetzten Beispiele im zweiten Programmblock „Holzbau in der Praxis". Jochen Simon vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung und die Architekten Martin Hirner, Regina Gaigl und Frank Lattke präsentierten ihre Projekte aus den Bereichen Landwirtschaft, Kommunale Bauten, Gewerbe- sowie Wohnungsbau.
Ob Kindertagesstätten, Privathäuser oder Produktionshallen, das Häuschen im Grünen oder städtisches Hochhaus, Massivholzbau oder Ständerbauweise, die Möglichkeiten sind unendlich. Aber alle eint, dass sie sehr ästhetisch sind, hervorragende bauphysikalische Eigenschaften haben und ein hohes Wohlfühlklima bieten, sei es daheim, im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz oder auch im landwirtschaftlichen Bereich. Der hohe Vorfertigungsgrad im Werk bedingt kurze Montagezeit auf der Baustelle und garantiert hohe Qualität.
Die anschließenden Fachforen boten in parallel laufenden Gesprächskreisen den Raum zur Vertiefung der Spezialthemen mit Zeit für Fragen und Diskussion. Thematisiert wurden wirtschaftliche Aspekte ebenso wie Brandschutz, Erhaltungskosten und Einsatz von Holz bei der Altbausanierung bis hin zur optimalen Gestaltung von Lamellen.
In Holzbauten fühlt man sich wohl, Holzbau wird mit allen Sinnen als angenehm empfunden und findet so eine unerreichte Akzeptanz bei den Nutzern. Gute Architekten lösen mit Holz sowohl traditionelle als auch moderne Bauaufgaben. Vorgaben im Brand- und Schallschutz, Dauerhaftigkeit eines Bauvorhabens, mehrstöckiges Bauen, aber auch Sanierungen können mit Holz mindestens gleichwertig zu anderen Bauweisen erfüllt werden. Der hohe Vorfertigungsgrad beim Holzbau garantiert hohe Qualität. Ein weiteres Argument pro Holzbau: Während beim konventionellen Bauen die Preise massiv steigen, werden im Holzbau sehr dezente Preissteigerungen verzeichnet.
Holz schickt sich an, der Baustoffe des 21.Jahrhunderts zu werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung fassten die Referenten die Ergebnisse der Gesprächsrunde zusammen.
„Holzbauten in allen Bereichen erfüllen jeden Wunsch der Bauherren und leisten einen wesentlichen Beitrag zu regionaler Wertschöpfung und Klimaschutz." (Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr)
Das Feedback der Besucher war durchweg positiv. Mehr Holzbau und damit eine Substitution weitaus klimaschädlicher Baustoffe ist ein wichtiger Beitrag für unser Klimaschutzziel. Holz kann’s – tun müssen es aber wir!