Hitzeschutz mit baulichen Maßnahmen

11.06.2025 | Wie lässt sich das eigene Haus fit machen für besonders heiße Tage? In dieser Ausgabe der "Kleinen ImpulsE" geben wir Ihnen einige wertvolle Hinweise.

Kleine ImpulsE
für Ihre persönliche Energiewende
(Juni 2025)
 

Hitzeschutz mit baulichen Maßnahmen

 

Im Jahr 2024 war das Klima in Europa heißer als je zuvor. Das zeigte erst jüngst wieder der Bericht „State of the European Climate 2024", der von rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union und der Weltwetterorganisationen verfasst wurde. Häufigere und extremere Hitzeperioden machen den sommerlichen Wärmeschutz an Gebäuden immer wichtiger, um die Wohnqualität zu erhalten. Was können bzw. sollten Sie als Gebäudeeigentümer tun?

Außenliegende Verschattung

Eine hohe Bedeutung kommt der außenliegenden Verschattung zu, insbesondere bei Dachflächenfenstern und großen Fensterflächen. Reduzieren Sie den solaren Eintrag durch schattenspendende Elemente, z. B. Markisen, Außenjalousien oder Laubbäume im (Vor-)Garten. Auch Fassaden- oder Dachbegrünungen sind dem sommerlichen Wärmeschutz dienlich. Begrünung wirkt als natürliche Klimaanlage und schützt vor starkem Aufheizen. Bei Starkregen kann das Grün zudem Wasser speichern und zeitverzögert abfließen lassen.

Wenn Sie eine Dämmung Ihres Gebäudes planen, achten Sie auf die Verwendung von Dämmstoffen mit hoher Wärmespeicherkapazität, insbesondere im Dachbereich. Und wenn ein Fenstertausch geplant ist, können Sie thermochrome Fenster verbauen, deren Lichtdurchlässigkeit mit zunehmender Temperatur sinkt.

Klimaanlagen sind teuer

Oft werden Gebäude im Nachhinein mit aktiven Kühlsystemen ausgerüstet. Diese sind jedoch teuer in der Anschaffung und fressen viel Strom. Preisgünstiger ist eine passive Gebäudekühlung, also durch Lüften nachts und morgens. Entscheidend ist zudem, weiteren Wärmeeintrag zu vermeiden: Fenster und Jalousien sollten Sie schließen, sobald die Temperatur der Außenluft die Innentemperatur übersteigt, was im Sommer häufig schon vormittags der Fall ist. So können Sie die kühlen Innentemperaturen des Mor-gens möglichst lange aufrechterhalten. 


Möchten Sie ein aktives Kühlsystem einbauen, dann achten Sie auf Energieeffizienz und auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Es eignet sich vor allem eine Sole- oder Grundwasser-Wärmepumpe. Eine PV-Anlage auf dem Dach kann Solarstrom für den Betrieb des Kühlsystems liefern. Als Kühlsysteme sind vorrangig Deckenkühlung oder Betonkernaktivierung (im Neubau) ratsam. Beide Technologien können sowohl zum Kühlen als auch zu Heizzwecken eingesetzt werden. Bei leichtem Kühlbedarf kann auch eine Fußbodenheizung zum Kühlen eingesetzt werden – ein Anwendungsfall, der idealerweise schon bei der Installation vorgesehen werden sollte. 

Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Am 8. Juli um 19 Uhr bietet die Energieagentur den Online-Beratungsabend „Wie Sie Ihr Haus ans Klima anpassen an", bei dem es um all die Maßnahmen geht, mit denen Sie Ihr Haus fit machen können für Hitzetage, Starkregen und Herbststürme.