Elektrisierender Service im Handwerk

06.01.2021 | Projekt des Monats Januar 2021
„Schaffen wir denn damit alle Fahrten zu Kunden", ist eine oft gehörte Frage, wenn es um E-Mobilität in Unternehmen geht. Für die Wochermaier und Glas GmbH aus Ebersberg eine Frage, die sich ganz klar mit „Ja" beantworten lässt. Nach den positiven Erfahrungen mit einem E-Auto im Pool der Firmenfahrzeuge legte sich der Heizungs- und Solarbauer zwei weitere E-Autos zu – und will damit nicht nur der Umwelt, sondern auch dem eigenen Geldbeutel etwas Gutes tun.

„Die Erfahrungen mit den vorhandenen E-Autos haben gezeigt, dass die Servicekosten deutlich sinken. Verschleißteile wie etwa die Bremsen werden durch die Rekuperation geschont und halten länger", sagt Inhaber Wolfgang ­Wochermaier. Er entschied sich für drei Opel Vivaro-E, die sich von außen kaum von anderen Service- und Montage­wagen unterscheiden. „Für uns war die DC-Schnelllademöglichkeit essentiell wichtig, sowohl für mehrfache Fahrten am Tag als auch für den Notdienst, um immer schnell reagieren zu können."

Dass man sich vor dem Kauf eines E-Autos mit den Bedürfnissen des eigenen Unternehmens beschäftigen sollte, sagt auch Elisabeth ­Haberthaler. Die E-Auto-Beraterin bei der Energieagentur Ebersberg-München gGmbH berät neben Privatpersonen auch Unternehmen bei der Auswahl des richtigen Fahrzeugs: „Man muss nicht unbedingt das leistungsfähigste E-Auto kaufen und damit Ressourcen verschwenden, die man eigentlich gar nicht benötigt. Mit einer Analyse der tatsächlich gefahrenen Strecken und der Planung der Ladeinfrastruktur im Unternehmen lässt sich leicht die tatsächlich benötigte Batteriegröße ermitteln."

Ein Ratschlag, den Wolfang Wochermaier berücksichtigte und der in diesem Fall den Bedarf für die größere der beiden Batterievarianten ergab. So ist das Unternehmen jetzt mit drei Fahrzeugen mit je einer 75-Kilowattstunden-Batterie in der ­Region unterwegs: „Das ermöglicht beim Anfahren am Berg mit einem voll beladenen Fahrzeug eine kraftvolle Beschleunigung und deckt Fahrten im Umkreis von bis zu 60 Kilometern ab", sagt er.

Geladen werden die E-Autos des Unternehmens übrigens an vier Ladesäulen auf dem Gelände des Unternehmens und nachts bei den Mitarbeitern daheim. „Wir haben dort die Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt, um die Stromkosten automatisch erstatten zu können", sagt Wolfgang Wochermaier. Das Konzept kommt gut an und die Mitarbeiter freuen sich über entspannte Fahrten zu ihren Kunden. Tankstellen werden nur noch ab und zu angesteuert – zum Autowaschen.

Das Projekt des Monats können Sie auch hier als PDF herunterladen.