Photovoltaik-Petition gestartet

02.06.2020 | EEG-Umlage jetzt reformieren
Photovoltaikanlagen liegen im Trend. Die Energieversorgung vom eigenen Dach ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Einige Regelungen im deutschen Recht bremsen jedoch den Ausbau der Solarversorgung in Deutschland stark ein. Mit einer Online-Petition will das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) diesen Missstand abschaffen – und damit die Versorgung mittels Solaranlagen in Deutschland entfesseln.
 
Ausgerechnet die EEG-Umlage, eigentlich das von der Politik entwickelte Mittel zur Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien, ist es, dass zugleich deren Ausbau dramatisch hemmt. Denn die EEG-Umlage muss unter bestimmten Voraussetzungen auch für private Solaranlagen gezahlt werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Anlage eine Maximalleistung von 10 kWp übersteigt.
 
Diese Grenze sorgt dafür, dass das Potenzial der Dachflächen in Deutschland selten vollständig ausgeschöpft wird. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2010 der TU München in Zusammenarbeit mit Siemens ergab, dass das durchschnittliche Potenzial deutscher Wohnhäuser im ländlichen Bereich bei 13,7 und in dörflichen Strukturen bei 12,5 kWp liegt. Erst ab einer vorstädtischen Bebauung werden die Dachflächen kleiner und fallen damit unter die EEG-Grenze.
 
In den Vor- und Innenstädten spielt derweil eine andere Problematik eine Rolle, die seitens der Initiatoren der Petition auch abgeschafft werden soll: die Personenidentität. Diese Regelung hat zur Folge, dass nur die Person innerhalb eines Hauses den Strom vom eigenen Dach umlagefrei nutzen kann, die auch Betreiber*in der Anlage ist. Eigentümergemeinschaften und Mieter*innen in Mehrfamilienhäusern werden somit finanziell stärker belastet als z.B. Eigenheimbesitzerinnern obwohl in beiden Fällen der Strom in Teilen vom eigenen Dach kommt.     

Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen bremsen die Energiewende in Deutschland ein und sorgen mittels nachteiliger Behandlung von engagierten Bürger*innen für Verdruss. Das EEG muss dringend reformiert werden.
 
Die Energieagentur Ebersberg-München schließt sich daher dem Appell der Petition an