Klimabildung in der Box

06.03.2020 | Pilotprojekt an KiTas in Haar
Das Verständnis für den Klimawandel und die Energiewende schärft sich, je eher auch Kinder mit den Themen in Berührung kommen. Gemeinsam mit der Gemeinde Haar erprobt die Energieagentur Ebersberg-München eine neue Methode der frühkindlichen Bildung: Die „Energiewende in der Box", die sich dem Thema spielerisch und altersgerecht nähert.
 
„Die Energieagentur ist bereits seit einigen Jahren in der Klimabildung an Schulen im Landkreis Ebersberg aktiv", erklärt Marion Eder, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Angelika Bachmann den Bereich der Klimabildung betreut. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Schulen. „Im Landkreis München werden diese durch das Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck und den Kreisjugendring betreut, die hier sehr gute Arbeit leisten", sagt Marion Eder. 
 
Doch ähnlich wie im Landkreis Ebersberg fehlten auch im Landkreis München frühkindliche bzw. vorschulische Angebote. „Dabei sind diese wichtig, denn je eher die Kinder ein Verständnis für die Umwelt und das Klima entwickeln, desto sorgsamer und nachhaltiger leben sie später", sagt sie.
 
Und so adaptierten die beiden Mitarbeiterinnen der Energieagentur kurzerhand das Grundprinzip ihrer Klimabildung: „An den Schulen nutzen wir hauptsächlich Experimente und Mitmachstationen – die transportieren wir immer in Themenboxen. Wieso also nicht eine Box so gestalten, dass dort hinein alles passt, was man für die Klimabildung an Kitas braucht?"
 
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Haarer Kitas entwickelten Angelika Bachmann und Marion Eder den Inhalt der Boxen. Der musste drei Voraussetzungen erfüllen: Schnell für die Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter verständlich sein, die Kinder nicht überfordern und eben in eine Kiste passen.
 
„Das ist uns gut gelungen, weil in der Kiste unter anderem spielerische und handlungsorientierte Methoden wie Puzzle und Experimente stecken, die simpel und trotzdem effektiv sind. Dazu gehört z.B. ein Versuch mit Kresse, bei dem die Kinder die verschiedenen Effekte des Klimawandels wie Dürre oder Überflutungen selbst mitansehen können", sagt Marion Eder.
 
Ein Jahr lang können die zehn teilnehmenden Kitas in Haar die Box auf Herz und Nieren prüfen. Vorläufig gibt es nur eine Kiste, die im Rhythmus von ein bis zwei Monaten von Kita zu Kita wechselt. Erweist sich der Probelauf als praktikabel, wird die Gemeinde Haar im nächsten Jahr für jede Kita eine „Klima-Kita-Box" anschaffen.
 
Fotohinweise:
 
Stellten die "Klimabildung in der Box" vor: Lukas Röder (Klimaschutzmanager der Gemeinde Haar), Andreas Nemetz (Leiter Umweltreferat der Gemeinde Haar), Angelika Bachmann (Klimabildung bei der Energieagentur Ebersberg-München), Gabriele Müller (Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Haar) und Marion Eder (Klimabildung bei der Energieagentur Ebersberg-München).

Das Prinzip der Box: Kleine Lerneinheiten mit Spielen, die leicht verständlich und schnell in die Abläufe einer KiTa oder eines Kindergartens integrierbar sind.