Anpassung an die Folgen des Klimawandels

01.07.2025 | Erstes Arbeitstreffen des Kommunalen Klimaschutznetzwerks KSN Ebersberg-München stellte den Klimawandel in den Fokus.
Wie lassen sich Klimaschutz und Klimaanpassung in den Kommunen gemeinsam voranbringen? Welche Maßnahmen greifen langfristig – und was können Gemeinden voneinander lernen? Diesen Fragen widmet sich das kommunale Klimaschutznetzwerk Ebersberg-München, das nun offiziell in die dreijährige Netzwerkarbeit gestartet ist.
 
Am Donnerstag, den 26. Juni, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus 17 Kommunen gemeinsam mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und der Energieagentur Ebersberg-München zum ersten Netzwerktreffen in Neuried. 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Neurieds Bürgermeister Harald Zipfel ging es direkt an die Arbeit. „Wir haben eine sehr gute Ausgangsbasis: Treibhausgasbilanzen und Energienutzungspläne liegen in aller Regel in den Kommunen vor, die Wärmeplanung ist vielerorts in Arbeit, in einigen Gemeinden soll sie im Verlauf des Jahres abgeschlossen werden, in manchen ist sie sogar schon fertig.
 
Jetzt geht es darum, konkrete Ziele und Projekte zu definieren, die im Verlauf der dreijährigen Netzwerkphase in den beteiligten Kommunen umgesetzt werden sollen", erläutert Sebastian Gröbmayr, Senior-Berater beim INEV, das weitere Vorgehen.  

Der erste Impulsvortrag von Heiko Bernhardt, Kommunalberater bei der Energieagentur Ebersberg-München, stellt die klimarelevante Bauleitplanung als Steuerungsinstrument für Kommunen vor. In den kommunalen Flächennutzungs- und Bebauungsplänen sollen Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen langfristig verankert werden, empfiehlt Bernhardt: „Sei es der Versiegelungsgrad, die Grünflächenausbildung, die Fassadengestaltung und vieles mehr: Mit dem Planungs-, aber auch mit dem Satzungsrecht haben die Kommunen starke Hebel, um einen langfristig wirksamen Schutz der Bevölkerung vor Hitze, Starkregen, Grundwasserabsenkung und anderen Folgen des Klimawandels aufzubauen."

Martina Schneider vom Büro Stadt Raum Planung, München, bestätigt dies im zweiten Impulsvortrag und betont den Wert einer langfristigen strategischen Ortsentwicklungsplanung. Um Kosten zu sparen und Doppelarbeiten zu vermeiden, sei es für Kommunen wichtig sicherzustellen, dass bei jeder Baumaßnahme im Ort immer auch ein Mehrwert für Klimaanpassung oder Klimaschutz realisiert werden könne. „Der Mehrwert lässt sich nur realisieren, wenn eine strategische Planung – demokratisch legitimiert – jederzeit greifbar in der Schublade liegt", so Schneider.

Wie das konkret aussehen kann, zeigte Dieter Maier, 3. Bürgermeister und Referent für Klimaschutz und Nachhaltigkeit der gastgebenden Gemeinde Neuried, zum Abschluss des Netzwerktreffens beim gemeinsamen Besuch der aktuellen Ausstellung im neuen Rathaus. Die Ausstellung zeigt die Einzelpläne des Rahmenplans zur Klimaanpassung für die Gemeinde Neuried, der im Jahr 2024 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen wurde. „Mit der Planung möchte die Gemeinde auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren und den sich hieraus ergebenden Konsequenzen für Mensch und Umwelt begegnen," erklärt Maier die strategische Zielsetzung.

Das nächste Treffen des Netzwerks ist bereits in Planung: Im September lädt die Gemeinde Anzing zum weiteren Austausch ein. Die im Klimaschutznetzwerk Ebersberg-München mitwirkenden Kommunen sind namentlich: Anzing, Poing und Zorneding (alle Landkreis Ebersberg), Baierbrunn, Feldkirchen, Haar, Hohenbrunn, Kirchheim, Neubiberg, Neuried, Planegg, Pullach, Schäftlarn, Straßlach-Dingharting, Unterhaching (alle Landkreis München), Fahrenzhausen (Landkreis Freising) und Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck).