20 Jahre Photovoltaik - und dann?

Die Themen Photovoltaik und Stromspeicher sind aktueller denn je – das zeigte der große Besucherandrang beim Fachgespräch Energiewende am 13. Januar 2020 in Forstinning. Über 80 interessierte Besucher waren zum Vortrag mit Clemens Garnhartner von C.A.R.M.E.N. in den Sitzungssaal im Rathaus gekommen. Viele von ihnen, so zeigte eine schnelle Umfrage, PV-Pioniere der ersten Stunde.
„PV-Nutzung
nach Ablauf der EEG-Förderung" lautete der Titel des Vortrags, der den Bogen
spannte von der positiven Preisentwicklung bei Photovoltaik und Speichern bis
hin zu den vielfältigen Möglichkeiten der Weiternutzung der in der Regel noch
viele Jahre voll funktionsfähigen Anlagen. Der durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderte Vergütungszeitraum von 20 Jahren
endet für die ersten Anlagen am 1. Januar 2021. Die entsprechenden Anlagen
bleiben allerdings weiter Anlagen im Sinne des EEG, was nach derzeitiger
Rechtslage auch einen weiteren Anspruch auf Netzanbindung bedeutet – das Ende
des Vergütungszeitraums ist also kein Grund zur Besorgnis für die zahlreichen
Anlagenbetreiber.
Einnahmen und sonstige wirtschaftliche Vorteile können diese auch nach dem Ende des Vergütungszeitraums erzielen. „Das kann durch Eigenverbrauch oder den Verkauf des Stroms an Dritte, z.B. über Direktvermarktung oder Mieterstrom geschehen", informierte Garnhartner. Nach gegenwärtiger Lage besteht zwar kein Anspruch darauf, dass der Netzbetreiber nach Ablauf des Förderzeitraums den eingespeisten Strom mit dem Monatsmarktwert vergütet, es existieren jedoch etliche alternative Betreibermodelle, die er anhand exemplarischer Modellrechnungen vorstellte. Auch auf die Themen Service, Wartung und Pflichten ging Garnhartner ein.
Er schloss seinen Vortrag mit dem Fazit, dass sich die Photovoltaikanlagen nach 20 Jahren längst amortisiert haben sollten und alle Erträge darüber hinaus nun in den Geldbörsen der Betreiber landen. Photovoltaik als ökologisch und ökonomisch sinnvoller Baustein für eine erfolgreiche Energiewende sollte zur Selbstverständlichkeit auf allen geeigneten Dächern werden. Ein weiterer Beitrag auf dem Weg zu einem besseren Klimaschutz ist, den Stromverbrauch zunehmend in Zeiten zu verlagern, in denen viel Sonnenstrom zur Verfügung steht.
Anschließend berichtete Franz Lichtner über die Möglichkeiten der Post-EEG-Nutzung aus Sicht des EBERwerks. Eine intensive Diskussion und die Erkenntnis, dass es unbedingt ein weiteres Fachgespräch zu dem Themenbereich geben soll, rundete den Abend ab. Denn der Aufbruch in Klimaschutz und Energiewende mit neuen Förderansätzen und Änderungen durch das sogenannte Klimapaket lässt aktuell noch einige – vor allem rechtliche Fragen – unbeantwortet.
Die Präsentation können Sie hier als PDF herunterladen.
Die Fachgespräche Energiewende sind eine Veranstaltungsreihe der Energieagentur Ebersberg-München in Kooperation mit dem Katholischen Kreisbildungswerk Ebersberg.
Nachtrag: Die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises Ebersberg informiert