Jugendliche erarbeiten Klimaschutz-Forderungen

10.01.2020 | Erster Klimadialog im Landkreis

Zuhören und ins Gespräch kommen: Mit dem 1. Klimadialog im Landkreis Ebersberg gab Landrat Robert Niedergesäß Jugendlichen aus dem Landkreis die Chance, ihre Wünsche in Sachen Klimaschutz direkt an einen Vertreter der Politik zu richten. Rund 100 Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse folgten dem Aufruf der Klimabildung der Energieagentur Ebersberg-München – und erarbeiteten in einem demokratischen Prozess zehn Forderungen an die Politik, die ihnen besonders wichtig sind.

„Wir stellen als Erwachsene die Weichen für die Welt, in der die jungen Menschen zukünftig leben. Deshalb setze ich auf den Dialog mit den Schülerinnen und Schülern", erklärt Landrat Robert Niedergesäß: „Gemeinsam arbeiten wir an dem Ziel, die guten Entwicklungen im Bereich Klimaschutz im Landkreis Ebersberg weiter voranzubringen und Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu werden."

In kleinen Arbeitsgruppen sammelten rund 100 Schülerinnen und Schüler sowie 30 Lehrende und Elternvertretende eine Vielzahl an Ideen und Wünschen für den Klimaschutz, die den Jugendlichen besonders wichtig sind. Gruppiert waren sie dabei in fünf zentrale Kategorien der Energiewende, nämlich Ernährung, Konsum, Mobilität, Strom und Wärme.

Um aus ihren Herzensangelegenheiten zu den jeweiligen Kategorien konkrete Forderungen an die Politik zu entwickeln, wurden in einem demokratischen Prozess die Wünsche und Ideen nach ihrer Dringlichkeit gestaffelt. Während die Umsetzbarkeit bei der Diskussion über die Wünsche zunächst keine Rolle spielte, wurde sie bei anschließenden Entwicklung der konkreten Forderung wichtig.

Denn die Schülerinnen und Schüler formulierten zu den Forderungen passende Maßnahmen – auch als Zeichen an die Politik, dass sie sich der manchmal schwierigen Umsetzung der Forderungen bewusst sind.

So entstanden unter der Moderation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energieagentur Ebersberg-München sowie den Klimaschutzmanagerinnen und -managern aus Haar und Grafing im Laufe einer knapp 70-minütigen Workshop-Phase eine Liste zehn konkreter Forderungen:

  • Unterstützung von Privathaushalten beim Umstieg auf Strom aus Erneuerbaren Energie
  • Ausbau der dezentralen & erneuerbaren Energiespeichersysteme
  • Größere Verfügbarkeit von Ersatz für Einwegverpackungen in Supermärkten
  • Mehr Möglichkeiten um Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben
  • Bessere Rahmenbedingungen für nachhaltige Lebensmittel schaffen
  • Aufklärung über nachhaltige Ernährung
  • Förderung von grünem Wasserstoff als Kraftstoff
  • ÖPNV deutlich attraktiver machen
  • Mindestens 50 Prozent der Abwärme von Unternehmen sollte genutzt werden
  • Bestmögliche Wärmedämmung für alle

„Die Forderungen verstehe ich als Hausaufgabe an Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Nicht jede kann auf der Ebene eines Landkreises realisiert werden, aber wir können uns gemeinsam dafür einsetzen, dass wir gesellschaftliche Veränderungen anstoßen", so Landrat Robert Niedergesäß.

Die teilnehmenden Schulen: Gymnasium Kirchseeon, Gymnasium Grafing, Emile Montessorischule, Mittelschule Aßling, Karlheinz Böhm Grund-und Mittelschule Vaterstetten, Humboldt-Gymnasium Vaterstetten, Umweltbeauftragte der Georg- Huber Mittelschule Grafing, Realschule Ebersberg, Mittelschule Ebersberg, Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben, Staatliche Realschule Vaterstetten, Montessori-Schule Niederseeon, Grundschule Anzing